Sonntag, 18. Februar 2007

Die Trekking-Tour

Da wir im Dschungel uebernachten werden, deponierten wir unser Gepaeck an der Rezeption im Guesthouse. Ausgeruestet mit unseren kleineren Rucksaecken, wurden wir um 9:30 Uhr abgeholt. Auf dem Truck sass bereits ein slowenisches Ehepaar. Im Laufe der Sammeltour wuchs unsere Gruppe auf ca. 15 Leute an. International bunt gemischt (Slowenien, Kanada, Frankreich, England, Neuseeland und Frauenfeld) und ziemlich jung, aber die juengsten waren wohl unsere Guides. Anfangs war die Organisation so chaotisch, dass wir uns fuehlten, wie von einer Jugendbande Gekidnappte, zumal die Guides ein ziemlich gangsterhaftes Aeusseres hatten.

Irgendwann ging es dann aber doch mit einem alten, fensterlosen Minibus ...

... in Richtung der Berge los. Einige der jugendlichen Guides sitzten auf dem Dach oder standen hinten auf dem Trittbrett des tuerlosen Buesschens.

Es war eine rasante, abenteuerliche Fahrt zunaechst ueber Schnellstrassen dann auf immer schlechteren Wegen in die Pampa von Nordthailand. Als der Wagen endlich anhielt, stiegen wir aus. Nach einem kurzen Fussweg erreichten wir ein Camp, wo es eine Schale Reisnudeln gab. Nun hiess es "Elefantleiding, wan ouel" (eine Stunde Elefantenritt). Natuerlich wiesen sie uns zweien genau den zickigsten Elefanten zu: er wollte eigentlich gar nicht losmarschieren. Unter lautem Schreien und einige Zwicken mit einem Stecken von unserem Guide trottete er widerwillig los und bespruehte uns zur Strafe einige Male mit seinem Ruessel, IGITT! (beachte Bild genau!)

Wir konnten uns aber noch gluecklich schaetzen, denn beim Durchqueren eines Flusses wurden andere von ihren Elefanten mit Schlammwasser geduscht!

Es ist unglaublich, was fuer schmale und steile Pfade diese Tiere beschreiten koennen. Aber bequem oder gar entspannend ist so ein Ritt keinesfalls.

Nachdem unsere Gruppe entzwei gesplittet worden war, marschierten wir in angenehmer Gruppengroesse los durch die heissen und ueppig bewachsenen Waelder ...




... hinauf ins Camp, wo wir uebernachteten. Nach ca. 3 Stunden wurde das kleine Dorf sichtbar.

Inzwischen hatten wir unsere zwei Fuehrer und auch den Rest der Gruppe schaetzen gelernt. Besonders die beiden Guides waren absolut in Ordnung. Der eine nannte sich Mr. Smith, ...


... und sprach recht gut englisch, der andere Mr. Bond, James Bond ;-) ...

Mr. Bond fuehlte sich im Dschungel puddelwohl, kletterte auf jeden Baum, ...

... bemerkte jedes Tier und lachte die ganze Zeit.

Merke Regel Nr. 6:
In Nordthailand leben die Menschen nach dem Motto "Smile, and the world smiles back to you" (laechle, und die Welt gibt dir ein Laecheln zurueck).

Der Tag endete mit einem leckeren Znacht (endlich einmal mit Kartoffeln in der Suppe!!), ...

... Lagerfeuerromantik, Gesang und Gitarre, einer kleinen Tanz-Darbietung der einheimischen Familie und Thais, die versuchten "Tanke vil mal" zu sagen ;-)

Die Nacht unter Moskitonezten in der Bambushuette war eine besondere Erfahrung.

Am Morgen gab es Kaffee aus Bambusbechern, ...

... Ruehrei und ueber dem offenen Feuer geroestete Toastscheiben inkl. Butter und englischer Zitronenmarmelade; alles schoen auf uns Farangs zugeschnitten (Farang = westlicher Mensch).

Dermassen gestaerkt ging es zurueck in den Dschungel.

Nach zweistuendigem Fussmarsch erreichten wir einen Wasserfall. Obwohl das Bergwasser recht kalt war, badete sogar Bruno darin. Es war herrlich!


Erfrischt nahmen wir den Weg zum Mittagshalt unter die Fuesse.

Als uns der Bus nach dem Zmittag abholte, ging es ueber holprig abenteuerliche Wege runter an den Fluss "Mae Nam Ping" (Mae Nam = Mutter des Wassers = Fluss). Dort bestiegen wir ein Gummiboot, in welchem es uns ca. 1h lang ueber weiss schaeumendes Wasser zwischen den Felsen hindurchspuehlte. Aber alles in allem harmlos, da zum Glueck Trockenzeit herrscht.

Die anschliessende halbstuendige Bambusflossfahrt bildete den entspannenden Abschluss dieses feuchten Exkurses.

Voellig zufrieden reisten wir im Minibus zurueck nach Chiang Mai.


Von dieser Tour nehmen wir viel mit: Wir haben jetzt eine Idee davon, in welcher Abgeschiedenheit und Ruhe die Bergvoelker leben. Und Waehrend dieser zwei Tage zusammen mit Einheimischen haben wir viel Vertrauen in die Thailaender gewonnen und ihre lockere, verspielte Art kennen und schaetzen gelernt. Nebenbei erlebten wir unseren ersten Elefantenritt, unser erstes "white-water-rubber-boat-river-rafting" und konnten die wunderschoene Natur des huegeligen Nordthailands geniessen.

Von unserem staubigen Exkurs zeugten am Abend braungeschneutzte Taschentuecher (die lehmigen Boeden waren wegen der Trockenzeit extrem staubig) und die braune Sauce, die den Abfluss der Dusche im Guesthouse verliess.

Wohlverdient genossen wir am Abend auf dem Markt ...

... unsere erste Thai-Foot-Massage. Schmerzhafte 30 Minuten fuer 60 Baht / Person, aber es tat gut!

Gute Nacht ;-)

1 Kommentar:

Nina hat gesagt…

Bis jetzt hat es ja noch einigermassen geklappt nicht allzu sehnsüchtig euren Blog zu lesen. Aber das ist jetzt endgülig vorbei. Auf Elefanten reiten? Boah!
Man vergisst fast, wie viel Welt wir da draussen noch entdecken müssen, wenn man so lange an der ETH ist.