Um 3:30 des Morgens liessen wir uns im Jeep zum schwer erreichbaren Mt. Penanjakan (2770 Meter) fahren. Von hier hat man einen gewaltigen Ausblich ueber eine Vulkanlandschaft mit Mt. Bromo (2392 Meter) im Vordergrund und dem immer noch aktiven Mt. Semeru (3676 Meter) im Hintergrund. Letzterer stoesst alle 20 Minuten eine imposante Rauchwolke aus. Es war herrlich dieses Naturschauspiel bei Sonnenaufgang zu beobachten.
Anschliessend brachte uns der Jeepfahrer ganz an den Fuss des Vulkankegels von Mt. Bromo.
Von dort fuehrt ein Fussweg in ca. 15 Minuten hoch zum Kraterrand. Aus dem Schlund des Kraters steigen unmengen von Schwefelgas auf.
Zurueck im Guesthouse genossen wir einen feinen Zmorge bevor wir im Minibus runter nach Probolinggo fuhren.
Von hier sollte die Reise um 11 Uhr in einem klimatisierten Bus weitergehen. Doch der Bus kam nicht. Nicht um 11 Uhr, nicht um 12 Uhr, nicht um 13 Uhr. Trotz massiver Hitze warteten wir geduldig. Wir unterhielten uns mit den anderen fuenf Mitreisenden und mit Einheimischen, die sich freuten, im Gespraech mit uns ihr Englisch zu praktizieren. Dabei lernten wir viel ueber Land und Leute. Erst um 14 Uhr kam ein Bus, der uns aber nur bis zum Faehrhafen bringen konnte, von wo uns ein weiterer Bus bis nach Denpasar bringen wuerde.
Der erste Bus fuhr mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 30 Km/h und war auf etwa 5 Grad heruntergekuehlt, so dass wir uns nur mit Hilfe mehrer Decken warm halten konnten. Offenbar sind die Indonesier schaurig stolz, wenn sie eine AirCon haben ;-) Die Fahrt durch die verstopften Strassen dauerte 7 Stunden fuer die 200 Km! Einen Ess- oder Toilettenstop gab es nicht. Immerhin war ja ein Plumpsklo an Bord vorhanden :-) (beim indonesischen Fahrstil ist an eine Verwendung dieser sanitarischen Einrichtung zumindest fuer Damen faktisch unmoeglich).
Wir genossen die Landschaft und das geschaeftige Treiben auf den Strassen. Dabei sahen wir aber auch viel Armut, was uns nachdenklich und traurig stimmte.
Um 9 Uhr abends erreichten wir endlich den Hafen. Man versprach uns, dass in ein paar Minuten ein Minibus kommen wuerde. Dieser sollte uns auf die Faehre und weiter bis nach Denpasar bringen. Einmal mehr lernten wir, dass indonesische Minuten viel laenger dauern als unsere.
Eine weitere Stunde spaeter kam ploetzlich Hektik auf und wir wurden samt Gepaeck in einen Bus verfrachtet. Erst nach dem Einsteigen realisierten wir, dass es sich um einen Economy-Bus handelte. Diese Busse sind alt, sehr eng, haben zerrissene und schmudelige Polster, keine Klimaanlage und transportieren im Normalfall nur Einheimische. Wenn der Bus steht, wir er durchflutet von Strassenhaendlern und Musikanten. Hungrig wie wir waren, kauften wir fuer ca. 80 Rappen!!! zwei Reismahlzeiten. Danach rauchten wir, wie in diesen Bussen ueblich, eine Naegeli-Zigarette. Als Aschenbecher dient hier der Fussboden. Die Einheimischen waren ueber unser Erscheinen sichtlich erstaunt und wir hofften, dass unser Gepaeck zuhinterst im Bus sicher ist, denn fuer die Faehrueberfahrt verliessen wir den Bus ohne Gepaeck. Uebrigens erstaunlich wie beaengstigend so eine knarrige Faehre bei sehr ruhiger See ins Schaukeln geraet.
Auf der Weiterfahrt beobachteten wir interessiert, auf welche Weise sich der Bus seinen Weg an den anderen Verkehrsteilnehmern vorbei bahnt. Der Chauffeur gibt Licht- und Hupsignale fuer den Verkehr. Eine zweite Person signalisiert von der linken Seite mit Zisch- und Pfeifflauten, wann der Fahrer ein Ueberholmanoever abbrechen kann bzw. muss.
Kaum in Denpasar angekommen, es war 2 Uhr nachts (8h Verspaetung), umscharten uns viele Taxifahrer, die uns ihre Dienste anboten. Von einem liessen wir uns hinunter nach Legian fahren und fanden um 3 Uhr eine Unterkunft, wo wir nach einer zwingend noetigen Dusche todmuede ins Bett vielen.
Diesen Tag werden wir wohl nie mehr vergessen. Er gehoert zu den eindrucklichsten Erlebnissen unserer Reise und wir moechten ihn trotz aller Strapazen nicht missen!